„Viele Jahre lang lautete die Devise in der Offshore-Windindustrie: größer, schneller, leistungsstärker. Viele Unternehmen konkurrierten darum, als Erste die leistungsstärksten Turbinen auf den Markt zu bringen. Auch Vestas war ein Pionier in diesem Wettbewerb. Doch das hohe Tempo stellt derzeit viele Hersteller, Entwickler und Zulieferer vor enorme Herausforderungen. Immer größere Bauteile, wie Türme, Gondeln oder Rotorblätter, erfordern auch immer größere Hafenanlagen, Installationsschiffe, Lagermöglichkeiten oder Lkw an Land, um die Bauteile sicher zu transportieren. Die Krisen der vergangenen Jahre haben die gesamte Wertschöpfungskette weiter strapaziert. Wie viele andere Branchen haben auch wir unter dem inflationsgetriebenen Kostendruck und dem Rückgang der Installationen von Windkraftanlagen gelitten. Dies ist unter anderem auf unnötig komplizierte Genehmigungsverfahren und langwierige Genehmigungsprozesse zurückzuführen.
Aber in jeder Krise steckt auch eine große Chance. Bei der Offshore-Windkraft konzentrieren wir uns ganz auf unser leistungsstärkstes Anlagenmodell, die V236.15.0 MW. Dieses wollen wir effizient industrialisieren, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität in Kauf zu nehmen. So wurde unser Prototyp in Østerild, Dänemark, bereits einem strengen Testprogramm unterzogen und hat vor Kurzem sein Typenzertifikat erhalten. Im Bereich der Onshore- und Offshore-Windkraft sehen wir eine zunehmende Komplexität der Marktanforderungen. Für uns ist es daher wichtig, Wege zur Vereinfachung zu finden und auf standardisierten, skalierbaren Bausteinen aufzubauen, basierend auf einer gemeinsamen Architektur für Onshore- und Offshore-Plattformen. Eine Schlüsselfrage, die die technologische Innovation bei Vestas vorantreibt, ist, wie wir Mehrwert für unsere Kunden auf Projektebene kreieren. Bei der V236-15.0 MW können die Rotorblattspitzen bis zu 280 Meter in die Luft ragen, und jedes Blatt ist länger als ein Fußballfeld – welches in der Lage sein muss, jahrzehntelang den extremen Wetterbedingungen auf See standzuhalten und strenge Korrosionsanforderungen und -normen zu erfüllen. Die V236-15.0 MW basiert auf modularen Prinzipien und Gemeinsamkeiten mit der Onshore-Plattform EnVentus und ist von der Normungsorganisation ‚International Electrotechnical Commissionʻ (IEC) für eine Lebensdauer von 30 Jahren zugelassen.